Madonie Explorers sind im Naturschutzpark der Madonienberge aktiv.
Die Madonienberge grenzen an die Nordküste Siziliens, etwa 70 km östlich von Palermo entfernt. Sie gehören zum sizilianischen Apennin, wie die Berge der Nebrodi und der Peloritani. Die grösste Erhebung, das Carbonara-Massiv (1979m über dem Meeresspiegel), ist nach dem Ätna der zweithöchste Berg auf Sizilien.
1989 hat die Region Sizilien den Naturschutzpark der Madonien ins Leben gerufen, um die außerordentlich reiche biologische Vielfalt und die Orte von großem geologischen Interesse zu bewahren und zu beschützen.
Man braucht allerdings gar kein Wissenschaftler zu sein, um die Schönheit der Madonien erfassen zu können: Beeindruckende Landschaften, bunte Blumen, zarte Schmetterlinge, riesige Bäume, mittelalterliche Dörfer und deren gastfreundliche Einwohner berühren das Herz eines Jeden!
Der Naturschutzpark der Madonien kann die reichste Artenvielfalt in Sizilien überhaupt aufweisen, und ist auch eine der reichsten im gesamten Mittelmeerraum. Man bedenke nur, dass mehr als 1600 pflanzliche Organismen auf den 40.000 Hektar des Parks katalogisiert wurden.
Wie erklärt sich eine derartige Konzentration an biologischer Vielfalt in einem so begrenzten Raum? Vor allem dank geografischer Faktoren:
– der Park umfasst ein Gebiet, das von der Küste bis zu einer Höhe von fast 2000m reicht und bietet daher eine Vielzahl von Klimabedingungen
– als die Temperaturen am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren anstiegen, blieben die höchsten Bereiche der Madonien „thermisch“ isoliert, so dass viele Arten sich auf spezifische Weise entwickeln konnten, bis sie schliesslich endemisch* wurden.
– die Lage Siziliens, zwischen Europa, Afrika und Asien, spiegelt sich in der lokalen Artenvielfalt wider
Im Gebiet der Madonien gedeihen viele endemische Pflanzen. Die berühmteste, die Madonien-Tanne (Abies nebrodensis), ist ausschliesslich im “Vallone della Madonna degli Angeli” nahe der Ortschaft Polizzi Generosa zu finden. Dieser Baum, das Symbol des Parks, ist heute vom Aussterben bedroht: Es bleiben noch ungefähr 30 Exemplare von ihnen in der Natur, die jetzt geschützt sind.
Weitere interessante endemische Pflanzen sind Cupani Ginster (Genista cupanii), Madonien- Tragant (Astragalus nebrodensis), Madonien-Veilchen (Viola nebrodensis), Helichrysum nebrodense, Sizilische Zwergiris (Iris pseudopumila), Boccone Distel (Jurinea bocconei), Stipa sicula, Alyssum nebrodense, Dianthus cyathophorus subsp. minae, Armeria nebrodensis und Sternbergia sicula.
Die Madonien beheimaten auch eine grosse Zahl wilder Orchideen. Unter den insgesamt 65 Arten und Sorten finden sich die Ophrys pallida, Orchis brancifortii, Ophrys oxyrrhynchos und Neotinea commutata. Man kann sie am Besten in der Jahreszeit von April (in geringer Höhenlage) bis Mai (in den Berggebieten) bewundern.
Der Madonienpark ist auch wegen seiner Baumgiganten bekannt. Zu den berühmtesten zählen die Riesenstechpalmen im Piano Pomo, die bis 20m hoch wachsen, und wenige Kilometer entfernt die Macchia dell’Inferno – Eiche, deren Alter auf rund 1000 Jahre geschätzt wird.
Jahrhunderte alte Exemplare weiterer Arten, wie Ahornbäume, Rotbuchen, Eschen, Olivenbäume, Weißdorne und wilde Birn- und Apfelbäume, finden sich in verschiedenen Zonen des Parks.
In der Tierwelt des Parks sind sämtliche Spezies an Säugetieren vertreten, die in Sizilien vorkommen. Das Damwild und das Wildschwein sind wieder eingeführt worden. Sie sind relativ leicht auf Wanderungen zu beobachten. Dagegen wird man Stachelschweinen, Wildkatzen, Mardern, Wieseln, Füchsen und Kaninchen weniger leicht begegnen.
Es lassen sich auch zahlreiche Vogelarten beobachten. Zu den Raubvögeln zählen der Rotmilan, der Wanderfalke, der Turmfalke, der Bussard und einige Paare von Steinadlern. Auch Griffon-Geier könnten bald wieder in der Luft der Madonien fliegen, da ihre Wiedereinführung vorgesehen ist. Ausserdem gibt es viele Korvidenarten wie den Rotschnabel-Chough, den großen Raben, den Eurasischen Jay, die Dohle und die Kapuzenkrähe.
Natürlich sind auch wirbellose Tiere bestens vertreten. Dazu gehören seltene Schmetterlingsarten (z. B. Parnassius apollo siciliae und Polyommatus daphnis pallidecolor, beide endemisch in der Madonien) sowie Koleopterarten (z. B. Rosalia alpina, Osmoderma cristinae sowie den Gnorimus decempunctatus, dessen saproxylophage Larven sich von verfallenden Baumgiganten ernähren).
Da es in der Gegend immer noch traditionelle Hirten gibt, weiden viele Schafe, Ziegen und Kühe frei, ebenso wie Esel und Pferde.
Die Madonien bestehen aus sedimentärem Gestein, vor allem aus Kalkstein, Sandstein und Lehm. Einige besonders alte Steine bildeten sich bereits vor mehr als 200 Millionen Jahren.
Das Gebiet ist von aussergewöhnlich grossem geologischen Interesse, und der Park gehört zum UNESCO Global Geoparks Network.
Das Gestein der Madonien war ursprünglich Meeresgrund, der sich vor mehreren Millionen Jahren im Laufe von Verschiebungen der tektonischen Platten angehoben hat. Aus diesem Grund kann man an vielen Stellen noch Meeresfossilien sehen. In der alten Bebauung des Städtchens Cefalù, zu der das örtlichen Gestein namens Lumachella (“kleine Schnecke”) verwendet wurde, begegnet man recht häufig Einschlüssen von Gastropoden-Fossilien (Nerinea und Rudisten). Und auf einer Höhe von 1600m, in der Gegend von Piano Battaglia, finden sich viele fossile Exemplare von Korallen und Schwämmen.
Im Kalkgestein der Madonien haben sich auch Formen von Karst gebildet, insbesondere Höhlen, Schlucklöcher, Dolinen und Schluchten, die durch die Auflösung des Gesteins durch Wasser entstanden sind. Zu den bekanntesten Beispielen von örtlichen Karstgebilden zählt der Abisso del Vento (“Abgrund des Windes”, geschmückt mit Stalaktiten und Stalagmiten), eine der ausgedehntesten und sehr verzweigten Höhlen in ganz Sizilien, die Schlucht Gole di Tiberio oder auch die Grattara–Höhle nahe der Ortschaft Gratteri.
Einige dieser Formationen lassen sich relativ leicht aufsuchen, andere jedoch, wie der Abisso del vento können nur von Höhlenforschern erkundet werden. Der Madonienpark bietet aber noch viel andere Zonen von geologischem Interesse, wie zum Beispiel das Anfiteatro di Quacella, Monte Ferro oder Portella Colla.
Alte Männer sonnen sich, spielen Karten oder unterhalten sich in den Bars. Wäsche trocknet auf den Balkonen. Die Frauen vom Dorf kochen wunderbare Dinge für ihre Familien. Ja, die Städtchen und Dörfer der Madonien sind typisch sizilianisch und haben doch auch noch ihre besonderen Gemeinsamkeiten. Das lässt sich gut an der Architektur und Kunst ablesen und spiegelt sich in den örtlichen Traditionen wider. Sicher liegen die Geographie und, vor allem, die Geschichte dieser Einheitlichkeit in den Madonien zugrunde.
Das Gebiet stand über mehrere Jahrhunderte unter der Regierung der mächtigen Adelsfamilie Ventimiglia, die einen sichtbaren und nachhaltigen Einfluss hinterlassen hat.
Folgende Gemeinden sind im Madonienpark gelegen: Cefalù, Castelbuono, Collesano, Isnello, Gratteri, Pollina, San Mauro Castelverde, Geraci Siculo, Petralia Sottana, Petralia Soprana, Castellana Sicula, Polizzi Generosa, Caltavuturo, Sclafani Bagni and Scillato.
Die Stadt Gangi gehört offiziell nicht zum Madonienpark, wird aber historisch und kulturell als Teil der Madonien angesehen.
Es gäbe noch so viel mehr über den Naturpark Madonie zu sagen, aber wir versuchen unser Tourenangebot in der Madonie für sich sprechen zu lassen.
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